Zum Inhalt [I]
Zur Navigation [N]
Kontakt [C] Aktuelles [2] Suchfunktion [4]
PM 710 x 450 px(77).png

Frieden denken – Frieden umsetzen

09. Dez 2025

Podiumsdiskussion im Zentrum für Versöhnungsforschung, Universität Bonn

Im Zentrum für Versöhnungsforschung der Universität Bonn finden im Wintersemester 2025/2026 im Rahmen des Seminars „Konflikttransformation und Versöhnungsprozesse: Dilemmata und Handlungsmöglichkeiten in Theorie und Praxis“ eine Reihe von Podiumsdiskussionen statt. Christiane Schwarz nahm für das Projekt „gewaltfrei wirkt.“ an der Eröffnungsveranstaltung mit dem Titel „Frieden denken – Frieden umsetzen: Wissenschaft und Praxis im Dialog“ am 28. Oktober 2025 teil.

Wissenschaftler:innen und Vertreter:innen aus Politik und Zivilgesellschaft kamen zusammen, um über aktuelle Herausforderungen der Friedensförderung und Versöhnung zu diskutieren. Die Veranstaltung richtete sich insbesondere an Studierende der Soziologie und Politikwissenschaft, stand aber auch einem breiteren Publikum offen.

  • Wie kann Frieden nicht nur gedacht, sondern auch nachhaltig umgesetzt werden?
  • Wie lassen sich wissenschaftliche Erkenntnisse und praktische Friedensarbeit wirksam verbinden?

Über diese Fragen diskutierten Prof. Dr. Stefan Peters, Direktor des deutsch-kolumbianischen Friedensinstituts (capaz) und Professor für Friedensforschung der Justus-Liebig-Universität Gießen, Lena Bareiss, Entsandte des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) an die Arbeitsgemeinschaft Frieden und Endwicklung (FriEnt) und Christiane Schwarz vom pax christi Projekt „gewaltfrei wirkt.“ mit den ca. 50 Zuhörer:innen, hauptsächlich Studierende der Versöhnungsforschung.
Die Referent:innen stellten zunächst den jeweiligen Fokus ihrer Organisationen vor und gingen der Frage nach, ob Frieden aus ihrer jeweiligen Perspektive eine Utopie ist oder ein potentiell realisierbarer Zustand.
In einer zweiten Runde wurden aktuelle Herausforderungen in der aktuellen Friedensarbeit beschrieben – hier insbesondere der notwendige anstehende Generationenwechsel – sowie innovative Ansätze, um eben diese jungen Akteur:innen einzubeziehen und ihnen breiten Gestaltungsraum zu überlassen.

Sehr unterschiedlich fielen Beispiele aus, wo und wie konkret ein Projekt, eine Fallstudie oder eine Initiative zur Friedensförderung beigetragen haben. Hier kamen ebenfalls die möglichen Rollen der jungen Generation zur Sprache, sowie Empfehlungen für einen Einstieg in die Friedensarbeit im akademischen, politischen und zivilgesellschaftlichen Rahmen.

Die anschließende Diskussion konzentrierte sich auf die Schwierigkeiten in der Kooperation zwischen den Bereichen Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft. Die Bereiche stehen sich zu oft mit Mistrauen und in einer als Konkurrenz wahrgenommenen Beziehung gegenüber. In jedem der Bereiche kommt erschwerend die Überzeugung hinzu, den jeweils besten und einzig richtigen Lösungsansatz zu verfolgen. 

Um eine erfolgreiche, bereichernde und fruchtbare Zusammenarbeit zu ermöglichen, empfehlen die Referent:innen regelmäßige Gesprächsformate, in denen auf wertschätzenden Austausch auf Augenhöhe geachtet wird. Somit können Synergien entstehen und aus den Stärken der unterschiedlichen Ansätze Kraft und Inspiration für Veränderungsprozesse gewonnen werden.